Fechenheim
Wir starten heute in Richtung Fechenheim. Der östlichste Stadtteil Frankfurts ist den meisten Menschen am ehesten bekannt für die Hanauer Landstraße und seine Industrie. Wenn man aber einfach mit der Straßenbahnlinie 11 bis zur Endhaltestelle Schießhüttenpatz fährt, findet man sich schnell abseits von Industrie an der wohl idyllischsten Haltestelle Frankfurts wieder: Am Rande des alten Ortskernes des ehemaligen Fischerdörfchens Fechenheim, direkt am Mainufer, beginnt ein wunderschönes Naherholungsgebiet. Grün, so weit das Auge reicht!

Der Mainbogen und das Fechenheimer Ufer sind von der Haltestelle aus ganz einfach zu Fuß oder mit dem Rad zu erkunden und offenbaren eine satte grüne frisch renaturierte Auenlandschaft mit einem über 600 Meter langen Nebenarm des Mains.
Viele Vögel und auch Fische sind hier schnell heimisch geworden. Wir entdecken Reiher und Libellen am neuen Nebenarm des Mains und erfahren, dass auch der Biber auf einer neuen Maininsel ungestört seine Burg bauen sollen. Am liebsten würden wir hier ein paar Stunden ganz entspannt sitzen und die Ruhe genießen, aber wir haben ja noch etwas vor.
Heute ist unser Glückstag, denn uns begegnet auch Frankfurts „einziges Wildpferd“ – die 23 jährige Araberstute Jenny, die um ihren Hals ein Schild trägt , auf dem steht „Ich heiße Jenny und bin nicht weggelaufen. Ich gehe nur spazieren“. Ein Spaziergänger erzählt uns, dass Jenny im ganzen Ort bekannt ist - und auch die Straßenbahnfahrer nehmen besondere Rücksicht, wenn die Stute zum Spaziergang unterwegs ist. An diesem warmen Sommertag schlendert sie sehr gemütlich über die Wiesen und lässt sich auch durch uns nicht beim Grasen stören.
Nach diesen tierischen Begegnungen wird es Zeit für unser Eis! Im alten Ortskern von Fechenheim treffen wir zunächst auf eine Reihe historischer Gebäude in beschaulicher Kulisse. Ein Dorf mit ganz eigenem Charme. Am Linneplatz plätschert der Jean-Pauli-Brunnen vor sich hin und Rosenranken schmücken ein paar Häuser. Hier scheint die Zeit ein wenig stehengeblieben.
Ein Stück weiter fällt uns die Herz-Jesu-Kirche ins Auge. Die römisch-katholische Kirche wurde nach Plänen des Architekten Max Meckel als zweischiffiger gotischer Bau errichtet und am 4. Mai 1896 geweiht. Es lohnt sich besonders ein Blick auf das imposante Hauptportal.
Das Eiscafé Venezia an der Straße Alt-Fechenheim ist unser nächstes Ziel. Schließlich sind wir ja zum Eisessen in den Ortsteil gekommen. Das Eiscafé ist bei diesem schönen Sommerwetter gut besucht und wir entscheiden uns gegen die hübsche Außenterrasse und für ein Eis in der Waffel (Anmerkung der Redaktion: große Kugeln, gute Auswahl der Sorten, Prädikat sehr lecker). Wir wollen noch ein bisschen Fechenheim erleben.
Mit dem Eis in der Hand schlendern wir anschließend immer am Mainufer entlang und entdecken, dass wir von hier auch mit dem Ausflugsschiff vom Bootsanleger bis nach Aschaffenburg hätten schippern können.
Das müssen wir aber auf ein anderes Mal vertagen – heute nämlich bleiben wir lieber noch ein wenig am Fechenheimer Mainufer sitzen und genießen die Idylle! Hier sind wir nicht alleine - einige Familien halten sich auf und die Kinder spielen am Wasser.
Wir sind uns einig, dass wir in den nächsten Wochen noch einmal hierherkommen und Zeit für ein ausgiebiges Picknick mitbringen!