Heddernheim
Heute geht es zu einer Eisdiele in den Nordwesten Frankfurts – nach Heddernheim. Heddernheim ist uns durchaus ein Begriff – das NordWestZentrum mit den Titus Thermen und das ernst-may-haus befinden sich hier. Wir machen uns aber auf die Suche nach dem grünen Heddernheim und seiner Eisvielfalt.

Als wir aufbrechen strahlt die Sonne noch am Himmel, dann wird es zunehmend bewölkt. Aber es ist angenehm warm und ein Eis kann man sich schließlich immer schmecken lassen. Wir kommen an der U-Bahnhaltestelle „Römerstadt“ an – in knapp 30 Minuten ist man aber von Frankfurts Innenstadt auch mit dem Fahrrad am Startpunkt unseres Rundwegs angekommen.
Wir beginnen unseren Ausflug in der Römerstadt – der berühmte Stadtplaner Ernst May hat die Siedlung zwischen 1927 und 1929 errichten lassen. Seinen Namen verdankt sie übrigens den Römern, die sich hier einst ansiedelten und ein Kastell erbauten. Zwischen den bepflanzten Hinterhöfen der Wohnhäuser kann man gemütlich im Grünen spazieren und wer sich für die architektonische Bedeutung dieser Siedlung und ihres Planers interessiert, sollte das ernst-may-Musterhaus mit der ersten Einbauküche der Welt besichtigen.
Für uns geht es nun aber zur Nidda. Umgeben von Wiesen und Parks genießen hier Spaziergänger, Jogger, Radfahrer, Familien und Hundebesitzer gleichermaßen die Natur. Auch wir machen es uns das ein oder andere Mal im Gras gemütlich und entspannen ein wenig.
Weiter die Nidda entlang passieren wir einen gut besuchten Minigolfplatz und einen Spielplatz und erkennen auf einmal die Skyline am Horizont. Zwischen den Bäumen und Sträuchern blitzen Maintower und Ginnheimer Spargel hervor und liefern ein tolles Fotomotiv.
Würden wir weiter die Nidda lang laufen, kämen wir an Frankfurts einzigem Campingplatz an. Den suchen wir heute aber nicht auf, sondern genießen noch ein wenig die Ruhe, bevor wir in den alten Ortskern Heddernheims abbiegen. Alt-Heddernheim ist geprägt von schmalen Gässchen und kleinen Häusern. Und wem einer der ältesten hessischen Fastnachtsumzüge – Klaa Paris – ein Begriff ist, der sollte einen kurzen Abstecher zur „Gemaa-Bumb“ machen, dem Gemeindebrunnen, der 1839 mit einem ersten Fastnachtsumzug eingeweiht wurde.
An ein paar kleinen Einfamilienhäuschen vorbei entdecken wir gegenüber des alten Schulhauses eine Gaststätte – die „Speisekammer“ – die mit einem Biergarten zum Verweilen einlädt.
Nur ein paar Häuser weiter befindet sich das Neue Schloss, dass Philipp Wilhelm von Riedt 1740 als Wohnsitz seiner Familie erbauen ließ. Noch heute ist das Wappen des Freiherren am Gebäude zu erkennen.
Weiter geht es nun in die Oranienstraße zur imposanten Kirche St. Peter und Paul. Das katholische Gotteshaus wurde 1892 bis 1893 im neugotischen Stil erbaut und begeistert vor allem mit seinem interessanten Portal.
Zwei kleine Fachwerkhäuser fallen uns ins Auge. Wir erfahren, dass diese Häuschen – „Katen“ genannt – früher mit Stroh bedeckt waren. Ähnliche Bauten prägten einst das Heddernheimer Stadtbild. Heute zeugen nur noch wenige renovierte Gebäude von der Geschichte des Stadtteils.
Es wird langsam Zeit für Eis! Die kleine Eisdiele mag unscheinbar wirken, wir sind von der Auswahl aber mehr als begeistert: Im Eiscafé Venezia kann man zwischen 32 Sorten wählen. Neben Klassikern warten auch Sorten wie Geröstete Mandeln, Tiramisu oder Mango-Pfirsich auf Eisliebhaber. Die Auswahl fällt schwer, schlussendlich entscheiden wir uns aber für eine Kugel Weiße Schokolade und eine Kugel mit dem interessanten Namen „Seepferdchen“. Es stellt sich nicht nur heraus, dass sich hinter „Seepferdchen“ eine erfrischende Mischung aus Maracuja, Mango und Orange verbirgt, sondern auch, dass das Eis unglaublich lecker schmeckt!
Glücklich machen wir uns nach dem großen Eis und dem Spaziergang durch einen architektonisch interessanten und gleichzeitig sehr grünen Stadtteil nun auf den Weg zurück. Aber bestimmt kommen wir – an einem sonnigeren Tag – bald wieder.