Green Meetings - Interview mit Uwe Behm, Geschäftsführung Messe Frankfurt
Die Messe Frankfurt ist der weltweit größte Messe-, Kongress- und Eventveranstalter mit eigenem Gelände. Rund 400 Veranstaltungen finden jährlich am Standort Frankfurt statt.

Das setzt nicht nur einen reibungslosen Ablauf voraus, auch der Anspruch an eine nachhaltige Umsetzung nimmt stetig zu. Seit 2006 ist Uwe Behm Geschäftsführer der Messe Frankfurt Venue GmbH, der sich ganz besonders für Nachhaltigkeit einsetzt.
Die Messe Frankfurt hat mit Beginn 2020 komplett auf Ökostrom umgestellt. Grundsätzlich spielt Nachhaltigkeit in der Veranstaltungsbranche eine zunehmend wichtige Rolle. Wie weit ist dieser Trend bei der Messe bereits spürbar?
Gesamtgesellschaftlich wie auch bei unseren Gastveranstaltern und Austellern beobachten wir eine zunehmende Sensibilität für nachhaltige Veranstaltungsplanung. Als verlässlicher Partner unserer Kunden sehen wir uns deshalb in der Pflicht, Nachhaltigkeit und Umweltschutz in alle Prozesse bei der Messe Frankfurt zu integrieren.
Das Kap Europa ist 2014 unter nachhaltigen Aspekten gebaut und dafür mit dem DGNB-Platinzertifikat ausgezeichnet worden. Was macht das Kongresshaus so nachhaltig?
Tatsächlich ist das Kap Europa nachhaltig besonders durchdacht. Energetisch optimierte Fensterflächen, viel Tageslicht, Akustikwände und ein Betonkern, der die Klimatisierung unterstützt, sind nur einige Aspekte. Das Wohlfühl-Ambiente im Gebäude wird von Veranstaltern und Teilnehmern immer wieder gelobt. Und die Platinzertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) als weltweit erstes Kongresshaus hat unser Konzept bestätigt.
Die Messe Frankfurt bietet Veranstaltern außerdem ein vielfältiges Serviceportfolio. Welchen Stellenwert hat nachhaltiges Handeln in diesen Bereichen?
Unser konzerneigener Caterer Accente Gastronomie Service fertigt ressourcenschonend direkt auf dem Gelände, verwendet regionale Produkte und ausnahmslos fair gehandelten Kaffee, vermeidet Einweggeschirr und bietet Green-Catering-Pakete an.
Auch in Sachen Mobilität unterstützen wir einen schlanken CO2-Abdruck: Das Messegelände ist ideal an den öffentlichen Nahverkehr angebunden, wir bauen stetig die E-Ladestationen auf dem Gelände aus, übernehmen elektrifizierte Fahrzeuge in unserem Fuhrpark und sind ein zertifiziert fahrradfreundliches Unternehmen. Auch unsere Servicepartner sind dem verantwortungsvollen, nachhaltigen Wirtschaften verpflichtet.
Nachhaltigkeit umfasst nicht nur ökologische Aspekte. Die Messe Frankfurt ist auch im Bereich Corporate Social Responsibility sehr aktiv. Worauf sind sie diesbezüglich besonders stolz?
Grundsätzlich verstehen wir uns als wertvoller Partner in einem vertrauensvollen Verhältnis mit unseren Kunden, Dienstleistern und Mitarbeitern, darauf sind wir stolz. Unsere CSR-Aktivitäten fassen wir in vier zentralen Handlungsfeldern zusammen: Umwelt, soziale Verantwortung, Bildung/Wissenschaft und Kultur/Sport und dokumentieren sie seit 2010 als Mitglied des Global Compact der vereinten Nationen. In diesen Kreis wurden wir als erste und bislang einzige Messegesellschaft aufgenommen.
Ein Blick in die Zukunft: Was denken Sie, wird sich in puncto Nachhaltigkeit bei der Messe Frankfurt noch alles tun?
Die Infrastruktur und der Strombedarf unseres Geländes sind vergleichbar mit denen einer Kleinstadt mit rund 40.000 Einwohnern. Entsprechend ist Ressourceneffizienz für die Messe Frankfurt von großer Bedeutung. Alle Optimierungsprozesse und Investitionen in unsere flexiblen Gebäude werden immer auch das Einsparen von Ressourcen als Ziel haben.
Wir danken für das Gespräch.